Mitgliederporträt
Name des Unternehmens/Verbands/Vereins: Energie und Wasser Potsdam GmbH
Sitz: 14480 Potsdam, Steinstraße 101 (Hauptverwaltung)
Anzahl Mitarbeitende/Mitglieder: ca. 250
Gegründet: 2002
Von: Landeshauptstadt Potsdam (65%) + e.dis GmbH (35%)
Weil?
Wir machen Zukunft möglich.
Die Energie und Wasser Potsdam (EWP) entstand aus dem Zusammenschluss der Energieversorgung Potsdam GmbH (EVP) und der Wasserbetrieb Potsdam GmbH (WBP), um die Bürger der Stadt Potsdam sicher, zuverlässig, klimaschonend und preiswert mit Strom, Erdgas, Fernwärme und Wasser zu versorgen und das Abwasser zu entsorgen.
Das machen wir:
Die Energie und Wasser Potsdam ist Energielieferant für Strom, Erdgas und Fernwärme. Gleichzeitig sorgen wir für frisches Trinkwasser und entsorgen das Abwasser. Für unsere Kunden entwickeln wir zukunftsfähige Strom- und Wärmelösungen z.B. in den Bereichen Photovoltaik, Elektromobilität und Geothermie. Mit modernen Technologien sichern wir die Trink- und Abwasserqualität und leisten konsequenten Natur- und Klimaschutz.
Da kommen wir her:
Die Ursprünge der kommunalen Energie- und Wasserversorgung reichen weit zurück. Bereits 1876 wurde das erste Wasserwerk in Betrieb genommen. Im gleichen Jahr wurden erste Schmutz- und Regenwassersammler gebaut. 1902 nahm das erste städtische Elektrizitätswerk seinen Betrieb auf. Bereits 1936 wurden in Potsdam Stadtwerke gegründet; damals allerdings im Zuge der politischen Gleichschaltung des Naziregimes, um direkten Zugriff auf die strategisch wichtigen Ver- und Entsorgungsaufgaben zu erhalten. Nach 1945 bestanden die Stadtwerke Potsdam noch vier Jahre. Dann wurden sie in den Verband der Kommunalen Wirtschaftsunternehmen eingegliedert. Zu DDR-Zeiten erfolgte dann die Bildung regionaler Kombinatsstrukturen. Ab 1967 wurde die Fernwärmeversorgung in Potsdam stark ausgebaut. Nach der politischen Wende, im April 1990, wurde bereits die Potsdamer Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbehandlung GmbH gegründet.
Im Einigungsvertrag zur Deutschen Einheit war eine Rekommunalisierung der Stromversorgung in den neuen Bundesländern nicht vorgesehen. Die Kommunen mussten sich dieses Recht erst in einem Rechtsstreit erkämpfen. Als klar wurde, dass die Städte und Gemeinden das Recht erhalten, eigene Stromunternehmen gründen zu können, beschlossen die Stadtverordneten in Potsdam entgegen den Interessen der Landesregierung und der Lausitzkumpel im Oktober 1993 den Bau eines Heizkraftwerkes, das ausschließlich mit Erdgas befeuert werden soll. Zeitgleich erfolgte der Abschluss der Umstellung des Erdgasnetzes von Stadtgas auf Erdgas. Im Januar 1994 wurde dann aus der Wärmeunion Potsdam die Energieversorgung Potsdam GmbH gegründet. Mit Inbetriebnahme des Heizkraftwerkes Potsdam-Süd im Dezember 1995 wurden nun Strom und Fernwärme für die Landeshauptstadt direkt vor Ort erzeugt. Dies hatte eine Reduktion der CO2-Emissionen um 70% zur Folge und bildete den Start für eine umweltfreundlichere Energieversorgung in der Landeshauptstadt.
Dort wollen wir hin:
Eine hohe Lebensqualität und eine nachhaltig gesicherte Zukunft für unsere Kinder sind uns wichtig. Darum sind Klima- und Ressourcenschutz nicht erst seit heute Maßstab unseres Handelns. Gemeinsam mit der Landeshauptstadt Potsdam und ihren Bürgerinnen und Bürgern will die EWP so schnell wie möglich den Großteil der benötigten Energie – das heißt Strom und Wärme – selbst aus erneuerbaren Quellen erzeugen. Mit Wind, Sonne und Tiefengeothermie nutzen wir die vorhandene Umweltenergie und sichern die Versorgung, auch dank hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung.
Gleich wichtig ist uns auch die „Wasserwende“. Die EWP engagiert sich für den Schutz und die Regeneration von Gewässerökosystemen, die eine Schlüsselrolle für die biologische Vielfalt und die natürliche Wasseraufbereitung spielen. Maßnahmen zum Schutz der Wasserqualität tragen dazu bei, Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu erhalten und die biologische Vielfalt in und um Potsdam zu fördern. Wir überwachen und schützen unsere Wasserressourcen und unterstützen alle Maßnahmen, Regen- und Abwasser vor Ort zu halten und als Rohstoff zu nutzen.
Wir investieren in die Zukunft und gehen diesen Weg, weil wir die Überzeugung teilen, dass die Klimawende nur gelingen kann, wenn die Energiewende vor Ort stattfindet. Das ist auch finanziell ein Kraftakt, den keiner allein stemmen kann. Wir brauchen dafür auch entsprechende Rahmenbedingungen wie kurze und möglichst standardisierte Genehmigungsprozesse, Förder-gelder und Mitstreiter statt Gegner.
Unser spannendstes Projekt:
Geothermie ist eine der umweltfreundlichsten Arten, Energie zu erzeugen. Diese Wärme aus dem Erdinneren wird uns in Zukunft dabei helfen, die Bürgerinnen und Bürger in der Region zuverlässig und zu stabilen Preisen mit Fernwärme zu versorgen und gleichzeitig weiter CO2-Emissionen zu reduzieren.
Unser erstes großes Projekt für Tiefengeothermie, das wir in den letzten Monaten an der Heinrich-Mann-Allee realisiert haben, hat gezeigt, dass das Potenzial für die Nutzung von Erdwärme in Potsdam noch größer ist, als wir erwartet haben. Allein durch die erste Anlage werden wir mehr als 4 MW thermische Leistung in das Wärmenetz einspeisen und damit bis zu 6.900 Haushalte versorgen können. Weitere 8 – 10 Projekte könnten folgen.
Richtungsweisend bei der Umsetzung des Projektes war auch die Zusammenarbeit mit Wirtschafts- und Wissenschaftspartnern vor Ort, hier insbesondere dem Geoforschungszentrum Potsdam und der Pro Potsdam.
Deswegen sind wir Mitglied beim LEE BB:
Die Umstellung der Strom- und Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien ist ein Kraftakt, für den es Mitstreiter auf allen Ebenen braucht. Nur gemeinsam sind wir stark: im Austausch miteinander können Wissen erweitert, Problemverständnis und Lösungsbereitschaft gefördert und zukunftsweisende Strategien diskutiert werden, um eine klimaneutrale, sichere und preiswerte Versorgung der Zukunft umzusetzen.
So stellen wir uns Brandenburg 2050 vor:
Brandenburg ist ein Land der vielfältigen Ideen und Projekte für die klimaneutrale Versorgung seiner Wirtschaft und Bevölkerung mit erneuerbaren Energien. Das ehemalige Land der Braunkohle hat sich zu einem Ideen- und Umsetzungsstandort für Klima- und Ressourcenschutz entwickelt.