Energiewende voranbringen: „Heute ist der richtige Zeitpunkt!“
Energiewende voranbringen: „Heute ist der richtige Zeitpunkt!“
Erneuerbare Energien schaffen Energie-Unabhängigkeit und sind Voraussetzung für Klimaschutz. Das Land Brandenburg hat sich deswegen engagierte Ausbauziele für Wind und Solar gesetzt. Über Details der Energiewende diskutierten am 16. November Vertreterinnen und Vertreter der Windbranche mit Politikerinnen und Politikern auf dem parlamentarischen Abend im Brandenburger Landtag.
Niemals sei in Deutschland so viel über Energie geredet worden wie derzeit, betonte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke in seiner Begrüßungsrede. Der Verband der Windenergie und der Verband der Erneuerbaren Energien der Länder Berlin und Brandenburg hatten am 16. November zum parlamentarischen Abend eingeladen. Mit über 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war das Interesse groß und das Foyer im Brandenburger Landtag gut gefüllt.
Zu Gast waren neben dem Ministerpräsidenten auch Wirtschaftsminister Jörg Steinbach und Umwelt- und Klimaschutzminister Axel Vogel sowie zahlreiche weitere Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen von SPD, Grünen, Linke und CDU. Hinzu kamen mehrere Bürgermeister von Städten und Kommunen in Brandenburg sowie Vertreterinnen und Vertreter von Stadtwerken, Unternehmen und von der Regionalplanung.
Weitere Gäste aus der Politik waren Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher, Wissenschaftsministerin Manja Schüle und Infrastrukturminister Guido Beermann.
Die Energiepolitik in Deutschland befindet sich seit dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine im Krisenmodus. Der Bundeshaushalt muss mit Milliardensummen einspringen, um Wirtschaft und Privathaushalte bei explodierenden Energiekosten zu unterstützen. Die Mehrkosten für Gas und Co kommen dabei vor allem den Lieferanten fossiler Energien zugute – und zementieren internationale Abhängigkeiten.
Krisenpolitik bedeutet daher jetzt auch, den Blick nach vorne zu richten: Wie wird unsere Energieversorgung unabhängiger von geopolitischen Krisen und wie bringen wir gleichzeitig den Klimaschutz voran?
Angeregte Diskussionen auf dem Parlamentarischen Abend im Brandenburger Landtag
In der Krise den Blick nach vorne richten: Nachhaltige Energiepolitik in Brandenburg
Mit der Energiestrategie 2040 hat das Land Brandenburg schon im August 2022 seinen Anspruch untermauert, beim Ausbau der Erneuerbaren bundesweit eine Führungsrolle einzunehmen. Brandenburg will bis spätestens 2045 klimaneutral wirtschaften und leben, dafür sollen unter anderem bis 2040 in Brandenburg 15 GW Erzeugungsleistung durch Windkraftanlagen installiert sein.
Bis 2032 will das Land mindestens 2,2 Prozent seiner Fläche für die Windkraft ausweisen. Um das zu ermöglichen, hat Brandenburg im Oktober die Vorgaben für die Regionalplanung geändert – sowohl Kommunen als auch Unternehmen sollen damit eine stabilere Grundlage für Planungs- und Investitionsentscheidungen bekommen. Eine zentrale Rolle in der Energiezukunft Brandenburgs soll auch die Wasserstoffwirtschaft bekommen.
Erneuerbare Energien: Sichere und günstige Energiepreise für Brandenburger
Während die Preise für fossile Energien explodieren und wohl auch nie wieder auf das Vorkriegsniveau sinken, wird Strom aus Wind und Sonne immer günstiger. Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender der beiden Landesverbände, betonte daher, dass man die Regionalität der Energiewende nicht aus den Augen verlieren dürfe.
Die Menschen vor Ort würden heute merken, dass sie vom Windrad in der Nachbarschaft profitieren. Erneuerbare Energien sichern günstige Energiepreise, sie heizen das Schwimmbad in der Nachbarschaft und die Kommunen profitieren von den zusätzlichen Einnahmen.
Grüner Strom müsse daher regional genutzt werden, regionale Akteure müssten verstärkt mitgenommen werden und die regionale Energie-Infrastruktur muss gefördert werden.
In den Zielen waren sich alle einig: Die beiden großen aktuellen Krisen, die Klima- und die Energiekrise, haben eine gemeinsame Lösung. Erneuerbare Energien müssen schnell ausgebaut werden, um sektorübergreifend die Energieversorgung in Brandenburg sicherzustellen.
Dietmar Woidke jedenfalls gab sich kämpferisch: Er sei davon überzeugt, dass genau jetzt, der November 2022, der richtige Zeitpunkt sei, um die Energiewende voranzubringen.