In der Akquise braucht man Begeisterung für Erneuerbare und ein Händchen für Menschen

© privat, Larissa Walkowiak

Jobportrait Larissa Walkowiak

In der Akquise braucht man Begeisterung für Erneuerbare und ein Händchen für Menschen

Seit knapp vier Jahren arbeitet Larissa Walkowiak bei wpd onshore in Potsdam als Projektleiterin in der Projektentwicklung. Mit Menschen reden, sie von der Windenergienutzung und ihrem Unternehmen überzeugen, damit sie ihr Grundstück für den Bau eines Windparks verpachten, das ist ihr Job. Dabei hat die 32-Jährige einen technischen Hintergrund.

„Eine klassische Ausbildung gibt es für meinen Beruf nicht“

Die Kollegen haben die unterschiedlichsten Hintergründe, einige haben durch Studium oder Beruf schon Erfahrungen in der Energiewirtschaft gesammelt, andere sind komplette Quereinsteiger. „Es ist am wichtigsten, dass man sich begeistert für die Erneuerbaren und Windenergie, dass man ein Händchen für Menschen hat und auf sie zugehen kann – das Fachliche kann man lernen, wenn man wissbegierig ist“, so Walkowiak.

Sie selbst ist eine Windenergieexpertin und hat mit einem Master in Umwelttechnik und Erfahrungen als Werkstudentin ihre Ausbildung vor allem auf die Technik der Windenergie konzentriert. „Doch dann habe ich gemerkt, dass ich zwar im Bereich Wind arbeiten will, aber den Bezug zu Menschen brauche.“ Die Lösung war die Projektentwicklung. Nach zwei Zwischenstationen entschied sie sich für wpd und genießt jetzt den Kontakt zu den unterschiedlichsten Menschen und „dass kein Tag ist wie der andere“.

Frau Walkowiak, Sie sind Projektleiterin in der Projektentwicklung. Welche Aufgaben haben Sie?

Bei wpd sind wir in der ersten Phase der Projektentwicklung dafür zuständig, interessante Flächen zu identifizieren und vertraglich zu sichern. Mit unseren Büros in Potsdam und Berlin sind wir für ganz Brandenburg und Berlin zuständig. Wir fragen uns zunächst, wo es in Brandenburg möglich ist, Windparks zu bauen. Dazu beobachten wir die politischen Prozesse, insbesondere die Aufstellung neuer Regionalpläne, bei der Eignungsgebiete vorgestellt und diskutiert werden. Mitunter liefern wir auch Argumente, warum bestimmte Gebiete ausgewiesen werden sollten.

Haben wir geeignete Flächen gefunden, erstelle ich einen ersten Entwurf, der aussagt, wo wir wie viele Anlagen platzieren können. Natürlich ist diese erste Konfiguration nicht in Stein gemeißelt, sondern stellt einen ersten Schritt in der Projektarbeit dar.

Der nächste Schritt ist, mit den Eigentümern in Kontakt zu treten. Ich erstelle einKonzept, wie ich am besten vorgehe, und eruiere dann mit Hilfe der Katasterämter die Kontaktdaten. Essenziell ist in der Kontaktaufnahme der erste Eindruck und deshalb brauchen wir „Akquisiteure“ gute kommunikative Qualitäten.

Wir informieren die Grundbesitzer über das Projekt und erklären, was wir bei wpd für die gute Umsetzung des Windparkvorhabens beachten. Da hilft mir bei vielen Fragen auch mein technischer Hintergrund. Wichtig ist, eine Verbindung aufzubauen, denn es geht in erster Linie um Vertrauen in mich und wpd. Das ist oft nicht leicht, denn viele Windkraftplaner kontaktieren die Eigentümer und wir sind nicht immer die ersten.

Danach beginnen die konkreten Verhandlungen – Landwirte, Arbeiter oder Rechtsanwälte, jede Verhandlung ist anders. Das Ziel ist möglichst mit jedem Eigentümer in dem Gebiet einen Pachtvertrag abzuschließen. Dann geht das Projekt in die nächste Abteilung, die sich um die Genehmigung kümmert. Ich bleibe aber ansprechbar für die Menschen vor Ort.

Kurzportrait Unternehmen

Seit der Gründung im Jahr 1996 in Bremen hat sich wpd zu einem der führenden Entwickler und Betreiber von Wind- und Solarparks in Deutschland wie auch international entwickelt. Mit weltweit 3.600 Mitarbeitern übernimmt die wpd Gruppe neben der Eigenentwicklung von Wind- und Solarparks auch Projektpartnerschaften, die betriebswirtschaftliche Konzeption, die Vertragsgestaltung, die Projektfinanzierung bis hin zur Errichtung sowie den Betrieb der Wind- und Solarenergieanlagen. Seit Jahren baut wpd parallel zum Engagement im deutschen Heimatmarkt die Aktivitäten im Ausland aus. In 30 Ländern ist das Unternehmen aktiv und hat zahlreiche Wind- und Solarprojekte realisiert. Mit seinen national und international wachsenden Teams erweitert wpd beständig seine Projektpipeline.

Kontakt Unternehmen

wpd onshore GmbH & Co. KG
Ralf Barding
Position: Human Resources
E-Mail: r.barding@wpd.de
Tel.: +49 (7142) 778 – 141

Können Sie einen typischen Tag beschreiben?

Typische Tage gibt es in meinem Tätigkeitsfeld eigentlich nicht. Der Job ist sehr abwechslungsreich, täglich kommen neue Herausforderungen dazu, jedes Projekt ist anders. Aber ein guter Tag ganz zu Beginn eines neuen Projektes liefe zum Beispiel so: Ich habe einen Termin vereinbart und fahre zum Landeigentümer. Wenn ich in das Haus und in das private Wohnzimmer eingeladen werde, ist das bereits eine gute Voraussetzung für ein positives Gespräch. Erstmal geht es darum, sich kennenzulernen und zu verstehen: Wer ist mein Gegenüber? Dabei sprechen wir je nach Situation auch über Job, Garten, Kinder, Enkelkinder oder auch über Probleme vor Ort – was die Menschen eben beschäftigt.

Idealerweise gelingt es mir, dass die Menschen Vertrauen zu mir fassen. Dazu gehört in erster Linie, dass ich Ihnen zuhöre. Das hilft uns im weiteren Verlauf, auf die individuellen Wünsche des Einzelnen und der Gemeinschaft der Eigentümer mit einem maßgeschneiderten Vertrag einzugehen.

In Brandenburg sind die Menschen meistens sehr offen. Sie backen einen Kuchen, laden spontan zum Mittagsessen oder zum Abendbrot ein, wenn der Termin doch mal länger geht als erwartet. Oft bin ich mehrmals bei den Eigentümern, in den seltensten Fällen ist mit einem Termin gleich alles geklärt.

Neben diesen schönen Gesprächen gibt es oft aber auch knallharte Verhandlungen, zum Beispiel Termine mit Geschäftsleuten, wo es nur um Zahlen und Fakten geht.

Was macht Ihnen besonders viel Spaß?

Die große Eigenverantwortung in meinen Projekten macht viel Spaß, aber auch die gute Zusammenarbeit im Team. Jeder kann seine Stärken einbringen und wir helfen uns gegenseitig jederzeit. Das ist nicht selbstverständlich, denn viele Unternehmen arbeiten mit freien Mitarbeitern oder auf Provision. Bei wpd haben wir ein gemeinsames Ziel: die Energiewende schnell im Schulterschluss mit möglichst vielen lokalen Akteuren umsetzen. Wir investieren deshalb viel Zeit in die vermeintlich kleinsten Dinge, sie sind für uns der Grundstein für eine lange und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die für die Errichtung eines Windparks essentiell ist.

Es ist mein Anspruch, potentielle Windparks bestmöglich und schnell zu realisieren. Ich sehe das als meinen Beitrag zur Energiewende. Wpd bietet mir hierbei das notwendige Umfeld und ermöglicht mir eine behutsame Kontaktaufnahme zu allen Interessengruppen. Neben den Verpflichtungen und harten wirtschaftlichen Kennzahlen gehören Annehmlichkeiten wie Fahrten durch das schöne Brandenburg und tolle Gespräche mit Eigentümern dazu. Nicht selten bei einem leckeren Stück Kuchen – ich liebe diesen Job!

Und was ist nicht so schön?

Ich habe viele Projekte, zu denen ich die Grundsteine gelegt habe, aus denen aber nichts wird, weil zum Beispiel der Naturschutz dazwischen kommt und das Projekt erstmal in der Schublade oder gleich in der Papiertonne landet. Es ist auch nicht so, dass man immer schnelle Erfolge hat. Man muss einen langen Atem haben, sich selbst gut motivieren und sich über jeden Erfolg im Team freuen können.

Ich führe immer wieder die gleichen Diskussionen – Naturschutz, tote Vögel, Insekten, Infraschall – aber niemand hinterfragt, woher der ganze Strom für unsere Technik kommen soll.

Sie sagten, Sie haben keinen typischen Alltag und werden gerne mal zum Abendbrot eingeladen – wann haben Sie dann Feierabend?

Ideal für den Job wäre es natürlich, wenn man gar keine Verpflichtungen hätte und sich auch um 20 Uhr noch mit einem Eigentümer treffen könnte. Aber das muss nicht so sein. Meine Termine sind meist vorab abgestimmt. Es gibt natürlich in jedem Projekt Phasen, in denen mehr los ist. Ich habe auch nicht nur ein Projekt, sondern viele parallel in den unterschiedlichen Stadien – Neuprojekte, Altprojekte aus der Schublade oder Repowering-Vorhaben. Es ist halt klassische Projektarbeit, die es in vielen Branchen gibt.

Wie sieht es mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus?

Der Job ist grundsätzlich mit einer Familie vereinbar. Idealerweise hat man dann einen Partner oder ein Netzwerk, das einem auch mal Abendtermine ermöglicht. Eine Vielzahl der Grundstückseigentümer ist berufstätig und kann sich nicht um 12 Uhr mit mir treffen. Oder es finden wichtige Veranstaltungen statt, zu denen man gehen muss.

In unserem Team unterstützen wir uns gegenseitig: Ich nehme auch gerne mal die zeitlich intensiveren Projekte. Ändert sich beispielsweise etwas an meiner persönlichen Situation, ist es der Vorteil einer großen Firma wie wpd, dass der Leistungsumfang auch mal angemessen angepasst werden kann.

Sie treffen die unterschiedlichsten Menschen, oft aber ältere Landeigentümer. Gibt es da manchmal Vorbehalte gegen eine junge Frau – oder ist das ein Vorteil?

Ich glaube, es ist eine Mischung. Es kommt vor, dass meine männlichen Kollegen auf mich zukommen und um Unterstützung bitten. Aber es gibt ebenso Fälle, wo ich nicht alleine hingehen würde, weil ich schon beim ersten Telefonat gemerkt habe, dass es nicht passt. Es ist wichtig zu wissen, dass man nicht mit jedem klarkommt, und sich im Team dann zu unterstützen. Zu den ganz alteingesessenen Bauern nehme ich zum Beispiel meistens einen Mann mit.

Manchmal kommen auch Vorurteile, manchmal muss ich mich beweisen, aber das kann ich auch. Als Frau braucht man ab und zu ein dickes Fell und muss einen blöden Spruch parieren können.

Welche Perspektiven bietet Ihr Beruf?

Wenn man für ein großes Unternehmen wie wpd arbeitet, kann man zwischen den einzelnen Abteilungen wechseln, sofern sich das eigene Interesse oder aber, wie eben erwähnt, die persönliche Situation ändern. Es gibt überall Quereinsteiger. Ich könnte sagen: Die Zeit in der Akquise war toll, aber jetzt möchte ich fachlicher arbeiten, zum Beispiel im technische Projektmanagement, wo der Windpark tatsächlich geplant und die Genehmigung vorbereitetet wird.

Oder ich kann in der Akquise bleiben und mich tiefer in Themen einarbeiten. Manche Kollegen, die gut vernetzt sind, sind jetzt zum Beispiel auf politischer Ebene sehr aktiv. Wpd unterstützt jeden Mitarbeiter, seine Stärken optimal einzubringen.

Und wie ist die Bezahlung?

Es ist eine gute Branche, in der man, wenn man will, auch Karriere machen und dann ziemlich gut verdienen kann. Und ansonsten würde ich sagen: mittlerer bis guter Bereich. Der Lohn hängt bei uns nicht von den Projekten ab, ich werde nicht nach Verträgen bezahlt und bekomme auch keine Provision. In anderen Unternehmen, die viel mit Freien arbeiten, kann das anders sein. Da kann die Stimmung kippen, wenn das Hauen und Stechen um gute Projekte beginnt.

Was macht Ihnen besonders viel Spaß?

Die große Eigenverantwortung in meinen Projekten macht viel Spaß, aber auch die gute Zusammenarbeit im Team. Jeder kann seine Stärken einbringen und wir helfen uns gegenseitig jederzeit. Das ist nicht selbstverständlich, denn viele Unternehmen arbeiten mit freien Mitarbeitern oder auf Provision. Bei wpd haben wir ein gemeinsames Ziel: die Energiewende schnell im Schulterschluss mit möglichst vielen lokalen Akteuren umsetzen. Wir investieren deshalb viel Zeit in die vermeintlich kleinsten Dinge, sie sind für uns der Grundstein für eine lange und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die für die Errichtung eines Windparks essentiell ist.

Es ist mein Anspruch, potentielle Windparks bestmöglich und schnell zu realisieren. Ich sehe das als meinen Beitrag zur Energiewende. Wpd bietet mir hierbei das notwendige Umfeld und ermöglicht mir eine behutsame Kontaktaufnahme zu allen Interessengruppen. Neben den Verpflichtungen und harten wirtschaftlichen Kennzahlen gehören Annehmlichkeiten wie Fahrten durch das schöne Brandenburg und tolle Gespräche mit Eigentümern dazu. Nicht selten bei einem leckeren Stück Kuchen – ich liebe diesen Job!

Larissa Walkowiak, Projektleiterin bei wpd onshore in Potsdam, © Larissa Walkowiak

Und was ist nicht so schön?

Ich habe viele Projekte, zu denen ich die Grundsteine gelegt habe, aus denen aber nichts wird, weil zum Beispiel der Naturschutz dazwischen kommt und das Projekt erstmal in der Schublade oder gleich in der Papiertonne landet. Es ist auch nicht so, dass man immer schnelle Erfolge hat. Man muss einen langen Atem haben, sich selbst gut motivieren und sich über jeden Erfolg im Team freuen können.

Ich führe immer wieder die gleichen Diskussionen – Naturschutz, tote Vögel, Insekten, Infraschall – aber niemand hinterfragt, woher der ganze Strom für unsere Technik kommen soll.

Sie sagten, Sie haben keinen typischen Alltag und werden gerne mal zum Abendbrot eingeladen – wann haben Sie dann Feierabend?

Ideal für den Job wäre es natürlich, wenn man gar keine Verpflichtungen hätte und sich auch um 20 Uhr noch mit einem Eigentümer treffen könnte. Aber das muss nicht so sein. Meine Termine sind meist vorab abgestimmt. Es gibt natürlich in jedem Projekt Phasen, in denen mehr los ist. Ich habe auch nicht nur ein Projekt, sondern viele parallel in den unterschiedlichen Stadien – Neuprojekte, Altprojekte aus der Schublade oder Repowering-Vorhaben. Es ist halt klassische Projektarbeit, die es in vielen Branchen gibt.

Wie sieht es mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus?

Der Job ist grundsätzlich mit einer Familie vereinbar. Idealerweise hat man dann einen Partner oder ein Netzwerk, das einem auch mal Abendtermine ermöglicht. Eine Vielzahl der Grundstückseigentümer ist berufstätig und kann sich nicht um 12 Uhr mit mir treffen. Oder es finden wichtige Veranstaltungen statt, zu denen man gehen muss.

In unserem Team unterstützen wir uns gegenseitig: Ich nehme auch gerne mal die zeitlich intensiveren Projekte. Ändert sich beispielsweise etwas an meiner persönlichen Situation, ist es der Vorteil einer großen Firma wie wpd, dass der Leistungsumfang auch mal angemessen angepasst werden kann.

Sie treffen die unterschiedlichsten Menschen, oft aber ältere Landeigentümer. Gibt es da manchmal Vorbehalte gegen eine junge Frau – oder ist das ein Vorteil?

Ich glaube, es ist eine Mischung. Es kommt vor, dass meine männlichen Kollegen auf mich zukommen und um Unterstützung bitten. Aber es gibt ebenso Fälle, wo ich nicht alleine hingehen würde, weil ich schon beim ersten Telefonat gemerkt habe, dass es nicht passt. Es ist wichtig zu wissen, dass man nicht mit jedem klarkommt, und sich im Team dann zu unterstützen. Zu den ganz alteingesessenen Bauern nehme ich zum Beispiel meistens einen Mann mit.

Manchmal kommen auch Vorurteile, manchmal muss ich mich beweisen, aber das kann ich auch. Als Frau braucht man ab und zu ein dickes Fell und muss einen blöden Spruch parieren können.

Welche Perspektiven bietet Ihr Beruf?

Wenn man für ein großes Unternehmen wie wpd arbeitet, kann man zwischen den einzelnen Abteilungen wechseln, sofern sich das eigene Interesse oder aber, wie eben erwähnt, die persönliche Situation ändern. Es gibt überall Quereinsteiger. Ich könnte sagen: Die Zeit in der Akquise war toll, aber jetzt möchte ich fachlicher arbeiten, zum Beispiel im technische Projektmanagement, wo der Windpark tatsächlich geplant und die Genehmigung vorbereitetet wird.

Oder ich kann in der Akquise bleiben und mich tiefer in Themen einarbeiten. Manche Kollegen, die gut vernetzt sind, sind jetzt zum Beispiel auf politischer Ebene sehr aktiv. Wpd unterstützt jeden Mitarbeiter, seine Stärken optimal einzubringen.

Und wie ist die Bezahlung?

Es ist eine gute Branche, in der man, wenn man will, auch Karriere machen und dann ziemlich gut verdienen kann. Und ansonsten würde ich sagen: mittlerer bis guter Bereich. Der Lohn hängt bei uns nicht von den Projekten ab, ich werde nicht nach Verträgen bezahlt und bekomme auch keine Provision. In anderen Unternehmen, die viel mit Freien arbeiten, kann das anders sein. Da kann die Stimmung kippen, wenn das Hauen und Stechen um gute Projekte beginnt.

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