Mit über 8.000 Arbeitsplätzen in Brandenburg zählt die Windkraft so viele Stellen wie derzeit noch die Braunkohle. In Zukunft könnte die Energiewende einen Boom am Arbeitsmarkt im Energieland Brandenburg auslösen – mit der Lausitz als Innovationskern.

Knapp 19.000 Menschen arbeiten in Brandenburg in der Erneuerbaren Energien Branche. Das zeigt eine Auswertung des Forschungsinstitutes GWS im Auftrag der Bundesregierung.

Das heißt: Sie sind mit Bau und Betrieb von Windrädern, Solaranlagen oder in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt.

Den größten Anteil an diesem Arbeitsmarkt hat dabei die Windenergie: Rund 43 % der erneuerbar Beschäftigten arbeiten laut GWS in diesem Bereich.

Jobmotor Windenergie

Zum Vergleich: In der Lausitz sind laut „Statistik der Kohlewirtschaft“ noch 8.212 Mitarbeiter bei Braunkohleabbau und dem Betrieb der LEAG-Kraftwerke beschäftigt (Mai 2019). Diese Zahl lag vor der Wende 1990 bei 80.000 Menschen – was auch die große Verbundenheit in Brandenburg mit der Braunkohle erklärt.

Die einst massive Handarbeit im Braunkohletagebau wurde aber längst durch Maschinen ersetzt – und die Tradition der Braunkohle ist längst größer als die tatsächliche Bedeutung für die Beschäftigung.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit befinden sich (nur) „zwei Prozent aller Lausitzer Arbeitsplätze in der Kohle- und Energiewirtschaft“ – so der rbb.

Was heißt das für die Zukunft?

Egal wie es mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien in Brandenburg weiter geht: Das Ende der Braunkohle ist absehbar.

Spätestens 2038 sollen laut Kohlekommission die letzten Kohlekraftwerke abgeschaltet werden. Dieses Ende der Kohleverstromung in Deutschland war angesichts der Selbstverpflichtung zum Klimaschutz im Pariser Klimaabkommen Ende 2015 absehbar.

Aktuell: Windkraft sucht Fachkräfte

Ein Blick auf die Jobbörsen im Internet wie greenjobs.de zeigt: Rund um die Erneuerbaren Energien sind in Berlin und Brandenburg laufend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.

Ob in der Nachhaltigkeitsforschung, im Vertrieb, Office, oder Bauingenieure – im weiten Zukunftsfeld der Energiewende-Wirtschaft und Forschung sind immer Stellen offen.

Auch in der Windbranche sind laufend Fachkräfte gesucht. Nach einer Auswertung des Wissenschaftsladens (WiLa) in Bonn sind dabei zumeist Elektriker, Anlagentechniker und Mechatroniker gefragt.

Die Windenergiefirmen suchen dabei zunehmend Leute, die auch Projekte im Ausland von Brandenburg aus betreuen können und wollen. Denn durch die massiven Einschnitte beim Ausbau der Windkraft seit 2018 beschäftigen sich die Windenergie-Unternehmen in Brandenburg verstärkt mit Projekten im Ausland.

Mehr dazu: www.gruene-arbeitswelt.de/material-medien/filme?start=20

Windenergie: Technikerinnen und Techniker gesucht!

Lokale Champions: Erneuerbare Energien von hier

Die Geschichte der Windkraft in Brandenburg startete direkt nach der Wende 1990:

Das Land Brandenburg lies Karten erstellen, die zeigen, wo in Brandenburg die besten Windstandorte sind. Das sind vor allem die so genannten Hochflächen wie die nördliche, unbewaldete Uckermark oder die Nauener Platte. Dort wurde und wird der gute Wind bis heute am intensivsten genutzt.

Anders als in den 1990er und 2000er Jahren reichen heute mit größeren und höheren Anlagen die Windgeschwindigkeiten fast überall in Brandenburg aus, die Windenergie sinnvoll und wirtschaftlich zu nutzen.

Durch die immer bessere Anlagentechnik konnte auch der Preis für den Windstrom massiv sinken:

Während die Pioniere in den ersten Jahren noch stolze 9,10 Cent je erzeugter Kilowattstunde (ct/kWh) (nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG) bekamen, wird der Wert des Stroms heute in Ausschreibungen ermittelt. Hier liegen die Sätze meist zwischen 4 und 6 ct/kWh.

Welche Regionen kommen heute in Frage?

Wo heute in Brandenburg Windenergieanlagen stehen dürfen, hat die Landesregierung festgelegt. Die Eignungsgebiete sind danach ausgewählt worden, dass Windräder hier mit den geringsten Auswirkungen auf Mensch, Tier und Landschaft errichtet werden können – und dass auch der Energieertrag im Landesvergleich hoch ist.

Eine aktuelle Übersicht über Windgeschwindigkeiten, sämtliche in Brandenburg installierten und geplanten Windräder sowie alle Eignungsgebiete bietet der Energie und Klimaschutzatlas Brandenburg (EKS).

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