Pressemitteilung – 20. Januar 2022
Der Handlungsdruck ist groß
Potsdam, 20.01.2022 – Nach zuletzt sehr schlechten Jahren wurden 2021 in Deutschland wieder mehr Windenergieanlagen gebaut. Das hat der Bundesverband WindEnergie (BWE) heute in Berlin mitgeteilt. Im Land Brandenburg wurden 104 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 412 MW zugebaut. Dem stehen 15 rückgebaute Windenergieanlagen mit einer Leistung von 16 MW gegenüber. Zur deutlich positiven Entwicklung in Brandenburg erklärt Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg:
„Die Windenergie ist das Lastpferd einer erfolgreichen Energiewende in Deutschland und Brandenburg. Seit einigen Jahren stabilisieren sich die Ausbauzahlen der Windenergie in Brandenburg, das ist gut für das Klima und gut für die Wirtschaft.
In den nächsten Jahren soll die Windenergie im Sinne einer klimaneutralen Versorgung noch stärker ausgebaut werden. Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck spricht von einer Verdreifachung der Leistung aus Windenergie und bittet die Länder die Weichen entsprechend zu stellen.
Deshalb kann der hohe Ausbaustand der Windenergie in Brandenburg nicht zu der politischen Aussage führen ´wir haben unsere Hausaufgaben in Sachen Windenergie gemacht, jetzt sind die anderen Länder dran`. Denn auch in Brandenburg gibt es enormen Handlungsdruck.
Regionalplanung ein Scherbenhaufen
Vier von fünf Regionalplänen-Wind sind unwirksam. Damit fehlt es an einer verlässlichen Planungsgrundlage und das Zwei-Prozent-Flächenziel rückt in weite Ferne. Das zuständige Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung muss noch in 2022 die Rahmenbedingungen für eine einheitliche Regionalplanung schaffen. Es wird viele Jahre dauern, bis neue Flächen rechtssicher ausgewiesen werden. Daher ist abwarten keine Option!
Repowering als Chance
Das Repowering von Windenergieanlagen wurde in Brandenburg bisher noch nicht ernsthaft angegangen. Lediglich 14 alte Windenergieanlagen wurden im vergangenen Jahr ausgetauscht. Es ist unerlässlich, die Chancen für ein Repowering in bestehenden Flächen zu nutzen. Hier liegt einer der Schlüssel, um sowohl das Flächenziel als auch die Klimaziele zu erreichen.
Ausbauziel anpassen
Vor nunmehr 10 Jahren hat das Land Brandenburg die Ausbauziele der Windenergie mit 10.500 MW installierte Leistung bis 2030 definiert und nie angepasst. Ich frage mich, kann dieses überhaupt noch aktuell sein. Bundesminister Habeck fordert eine Verdreifachung der Windleistung. Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke und seine Berliner Kollegin Franziska Giffey haben erst kürzlich deutlich gemacht – Brandenburg wird die Hauptstadt zukünftig mit noch mehr grünen Strom versorgen müssen.
Ein zehn Jahre altes Ausbauziel in Brandenburg kann den aktuellen Herausforderungen im nationalen Klimaschutz nicht gerecht werden. Brandenburg kann als Flächenland mehr Windkraft realisieren als beispielsweise das dicht besiedelte Nordrhein-Westfalen. Das ist ein Standortvorteil und führt zu mehr Wachstum und Beschäftigung. Trotzdem legt Brandenburg wieder einen Entwurf der Energiestrategie vor, der genau dieses tut – den Status Quo verwalten und alte Ziele bedienen. Wir benötigen ambitionierte und klare Ziel, um als Energieregion weiterhin führend zu sein.“
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Jan Hinrich Glahr, Landesvorsitzender
Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE)
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14469 Potsdam
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