Energiewende-Radtour 2024 – Tourplan

Energiewende-Radtour 2024 – Tourplan

AfD, Rechtsruck, Populismus – das sind die Schlagworte, mit denen über die Landtagswahlen in Bandenburg, Thüringen und Sachsen berichtet wird. Mit einer viertägigen Radtour durch Brandenburg zeigen wir, dass es auch eine andere Geschichte zu erzählen gibt: Die eines Bundeslandes, in dem der Ausbau der Erneuerbaren schon längst ein voller Erfolg ist. Unter dem Motto „Die Energiewende erfahren“ besuchen wir innovative Industriestandorte, engagierte Kommunen, landwirtschaftliche Betriebe, die auf Erneuerbare Energien setzen sowie Vorreiter der Wärmewende.

Dienstag, 3. September: Erneuerbare & Industrie

Strecke: von Strausberg nach Jüterbog
Zeit: 8.00 – 18.45 Uhr
Länge: 118 Kilometer

ZielAdresseAnkunftAbfahrt
CEMEX DeutschlandFrankfurter Chaussee, 15562 Rüdersdorf08:40 Uhr9.30 Uhr
Heidehof-Golmberg, Jüterbog52°00'57.4"N 13°11'25.2"E17.05 Uhr17.50 Uhr

 

Tourbeschreibung

Cemex ist einer der global größten Hersteller für Baustoffe, der insbesondere durch die Zementproduktion immense CO2-Emissionen verursacht. Bis 2050 will das Unternehmen klimaneutral produzieren. Gemeinsam mit dem Energie-Unternehmen Enertrag arbeitet Cemex daran, bei Herstellungsprozessen entstandenes CO2 als Rohstoff für E-Kerosin zu verwenden (Carbon Capture and Utilization). Auf dem Werksgelände von Cemex hören wir dazu einen Vortrag.

Am Windpark Heidehof sind Klimakrise, Energiewende und Militärgeschichte eng miteinander verwoben. Auf dem ehemaligen Militärgelände kommt es zunehmend zu Waldbränden, die wegen der Munitionsbelastung nur aus der Luft gelöscht werden können. Bei der Entwicklung von geeigneten Brandschutzkonzepten kommt Windparks eine große Bedeutung zu. So können diese durch Bereitstellung von Löschwasserreservoirs wie Brunnen und Zisternen entsprechende Infrastruktur zur Bekämpfung von Bränden bereitstellen. Der Windpark Heidehof und seine geplante Erweiterung leisten so einen wichtigen Beitrag für den Brandschutz und den ökologischen Nutzen in der Region. Denn der Bau der neuen Anlagen setzt die Beseitigung alter Munition voraus und sieht den Bau neuer Brunen und Zisternen vor. Gemeinsam mit einem der Flächeneigentümer, der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, begehen wir den Windpark und seine geplante Erweiterung und erfahren mehr, wie Klima- und Naturschutz gemeinsam vorankommen. Wie aus einem alten, mit auch negativen Erfahrungen verbundenem Militärgebiet Neues und Positives entstehen kann, davon zeugt nicht zuletzt die Restauration einer historischen Fahne des Gesangvereins Fröhden Markendorf mit Hilfe der Windenergie. Aus Elsass-Lothringen vertrieben, fanden Menschen vor über 100 Jahren hier eine neue Heimat. Vom Feldherren-Hügel schauen wir über den Windpark, seine geplante Erweiterung und das ehemalige Militärgebiet, hören einen Beitrag zur Geschichte des Ortes vom Vorsitzenden des Kulturvereins Fröhden Markendorf und übergeben die restaurierte Fahne.

Mittwoch, 4. September: Erneuerbare & Beteiligung

Strecke: von Jüterbog nach Bad Belzig
Zeit: 08.45 – 19.00 Uhr
Länge
: 82 Kilometer

ZielAdresseAnkunftAbfahrt
BGA NeuheimNeuheimer Weg 21, 14913 Jüterbog09.10 Uhr09.40 Uhr
Bürgerstiftung SchlalachStraße der Einheit 25, 14822 Schlalach11.15 Uhr11.45 Uhr
Gesamtschule TreuenbrietzenBurgwallstraße 1, 14929 Treuenbrietzen12.15 Uhr12.45 Uhr
Besuch FeldheimLindenstraße 11, 14929 Treuenbrietzen/OT Feldheim13.30 Uhr14.30 Uhr

 

Tourbeschreibung

Der Windpark Schlalach gilt als Vorzeigeprojekt für lokale Beteiligung. Während andernorts Bürger gegen Windkraftanlagen demonstrieren und diese vor ihrer Haustür strikt ablehnen, blieb dies in Schlalach aus. Ein Erfolgsrezept für die Akzeptanz der Windkraftanlagen war die Gründung einer Bürgerstiftung. Dadurch profitieren auch diejenigen, die in der Nähe des Windparks wohnen, aber keinen unmittelbaren finanziellen Nutzen durch Pachtung ziehen.

Die Stadt Treuenbrietzen ist Musterschüler der Erneuerbaren Energien und die Gesamtschule Treuenbrietzen schließt daran nahtlos an. Das Unternehmen „Energiequelle“ hat auf dem neuen Gründach der Schule eine 28 Kilowatt-Peak PV-Anlage installiert. Die PV-Anlage ist Bestandteil eines Schülerprojekts, bei dem sich Schüler mit dem Thema der Erneuerbaren Energien vertraut machen sollen. Es soll frühzeitig das Verständnis geweckt werden, das kostbarer Strom aus Quellen der Natur erzeugt werden kann und was dafür technisch notwendig ist.

Im Ortsteil Feldheim der brandenburgischen Stadt Treuenbrietzen wurde eines der spektakulärsten Gesamtkonzepte für eine dezentrale regenerative Energieversorgung von Unternehmen, Privathaushalten und Kommunen verwirklicht. Feldheim ist seit 2020 der einzige und bislang einzige energieautarke Ort Deutschlands.

Donnerstag, 5. September: Erneuerbare & Landwirtschaft

Strecke: von Bad Belzig nach Brandenburg
Zeit: 08.30 – 17.15 Uhr
Länge: 82 Kilometer

ZielAdresseAnkunftAbfahrt
Agrargenossenschaft RogäsenRogäsener Dorfstraße 18 a, 14789 Rosenau11.15 Uhr11.45 Uhr
SUNfarming, RathenowAm Heidefeld 13, 14712 Rathenow14.45 Uhr15.35 Uhr

 

Tourbeschreibung

Die Agrargenossenschaft (AGG) Rogäsen ist ein aus mehreren einzelnen, ehemals eigenständigen Bauernhöfen bestehendes Unternehmen. Vor Ort besuchen wir einen Milchviehbetrieb mit angeschlossener Biogasanlage und stellen Fragen zur betrieblichen Zukunft ihrer Nutzung. Darüber hinaus berichtet der Leiter der AGG über die PV-Anlagen auf den Gebäuden und deren Bedeutung für den Fortbestand der AGG.

Die AfD wirbt auf ihren Wahlplakaten mit „Wald und Felder statt Wind und Solar“. Bei SUNfarming in Rathenow werden Konzepte entwickelt, wie beides gleichzeitig gelingt – also die Nutzung Erneuerbarer Energien in einem landwirtschaftlichen Betrieb. SUNfarming Rathenow sucht eine Win-Win-Situation für Landwirtschaft und EE-Erzeugung, und denkt dabei konsequent die Anforderungen aus beiden Bereichen zusammen.

Freitag, 6. September: Erneuerbare & Wärmewende

Strecke: von Brandenburg an der Havel nach Potsdam
Zeit: 08.30 – 16.20 Uhr
Länge: 60 Kilometer

ZielAdresseAnkunftAbfahrt
Begegnungsstätte Schloss GollwitzSchlossallee 101, 14776 Brandenburg an der Havel09.10 Uhr09.55 Uhr
E.DIS EnergiewendelaborKnoblaucher Ch 102, 14669 Ketzin11.55 Uhr12.55 Uhr
EWP, GeothermieHannah-Arendt-Straße 18, 14473 Potsdam14.10 Uhr16.10 Uhr
Abschluss-PressekonferenzEWP, Hannah-Arendt-Straße 18, 14473 Potsdam15.00 Uhr16.00 Uhr

 

Tourbeschreibung

Die Begegnungsstätte Schloss Gollwitz ist ein Ort der Begegnung für jüdische und nichtjüdische Menschen. Sie wurde 2009 in Gollwitz eröffnet und bietet seither Raum für Bildung, Begegnungen, Übernachtungen, Tagungen und Veranstaltungen. Der LEE und seine Mitglieder stehen zur Demokratie und zum vereinten Europa und stellen sich klar gegen Hass und Spaltung. Mit unserem Besuch stärken wir unsere Verbindung und rufen gemeinsam zur Wahl demokratischer und weltoffener Parteien auf.

Im Energiewendelabor Ketzin wird das Zusammenspiel verschiedener Erneuerbarer Energien erprobt. Getestet wird die Eigenstromversorgung mit einem Kleinwindrad, einer Biogas- und einer Photovoltaik-Anlage.

In Potsdam baut der städtische Versorger Energie und Wasser Potsdam (EWP) ein geothermisches Kraftwerk. Die Bauarbeiten dazu sind sehr weit fortgeschritten. Aus 2000 Metern Tiefe soll warmes Wasser gefördert werden, mit dem 6900 Potsdamer Haushalte künftig heizen können.