Ausbau der Erneuerbaren Energien liegt im Plan, Einnahmen für Kommunen steigen

Wind- und Solarbranche in Brandenburg auf Wachstumskurs
Ausbau der Erneuerbaren Energien liegt im Plan, Einnahmen für Kommunen steigen
Die Zubauzahlen der Erneuerbaren Energien in Brandenburg für 2024 liegen nun vollständig vor. Neben Rekordwerten bei Genehmigungen von Windenergieanlagen zeigt die Solarbranche einen starken Zuwachs. Die Ausbauziele des Landes Brandenburg für 2030 und 2040 bleiben damit erreichbar – wenn Bund und Land den eingeschlagenen Weg konsequent fortführen. Der Landesverband Erneuerbare Energien Berlin Brandenburg betont, dass insbesondere die Brandenburger Kommunen von den neuen Energien profitieren.
„Für Brandenburg war 2024 quer durch alle Sparten der Erneuerbaren Energien ein sehr gutes Jahr“, fasst Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien Berlin Brandenburg e.V., die aktuellen Zahlen aus der Branche zusammen. „Das ist auch eine gute Nachricht für die Menschen in Brandenburg, denn Erneuerbare Energien schaffen einen spürbaren Mehrwert: Kommunen können mit langfristig planbaren Einnahmen rechnen und für unsere Jugend schaffen wir Arbeitsplätze.“
Mit Blick auf den 23. Februar sagt Glahr aber auch: „Nun kommt es darauf an, die positiven Entwicklungen zu verstetigen – insbesondere durch die zukünftige Bundesregierung. Die Energiewende ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Politische Kontinuität ist entscheidend!“
Starker Zuwachs bei Solar-Freiflächenanlagen
Im Jahr 2024 wurden in Brandenburg Solaranlagen mit einer Nennleistung von 1.328 Megawatt (MW) neu installiert. Damit sind in dem Bundesland aktuell Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von fast 8 GW in Betrieb, mit 5,5 GW der Großteil in Form von PV-Freiflächenanlagen. 1,5 GW sind auf Dächern von Gewerbe und Industrieanlagen installiert sowie knapp 1 GW im privaten Segment. (1)
Viele Genehmigungen für Windprojekte im Jahr 2024
Mit 69 Windenergieanlagen (360 MW Nennleistung) sind in Brandenburg 2024 zwar etwas weniger Anlagen in Betrieb gegangen als 2023. Allerdings wurden Genehmigungen für Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.502 MW erteilt – ein absoluter Rekordwert. (2) Diese Anlagen gehen nun in die Ausschreibungen und werden in den kommenden drei Jahren ans Netz gehen.
Biomasse: Zentrales Puzzleteil für den Energiemarkt der Zukunft
Bei Biomasseanlagen ist in Brandenburg ein moderater Zubau geplant. Als regelbare Energieerzeugung und wichtige Einnahmequelle für landwirtschaftliche Betriebe nimmt Biomasse eine wichtige Rolle in der Energiewende ein. In Brandenburg wurden 2024 Biomasseanlagen im Leistungsumfang von 6,2 MW neu in Betrieb genommen, eine weitere Anlage mit 0,4 MW Leistung ist genehmigt. Mit Stand Dezember 2024 sind in Brandenburg laut Marktstammdatenregister 731 Biomasseanlagen mit einer Gesamtleistung von 505,6 MW in Betrieb. (3)
Vor diesem Hintergrund kommt der LEE Berlin Brandenburg für 2024 zu einer positiven Gesamtbewertung. „Insbesondere der Zubau bei Wind und Solar bringt uns in Brandenburg einen großen Schritt näher an die landeseigenen Ausbauziele für die kommenden Jahre“, kommentiert Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des LEE Berlin Brandenburg. „Voraussetzung ist, dass die politischen Weichen richtig gestellt bleiben. Neben dem Ausbau muss der Energiemarkt umgebaut werden, um günstige Energiepreise, Wirtschaftskraft und Klimaschutz langfristig zu sichern.“
Einnahmen für Brandenburger Kommunen steigen
Die Umsätze der Brandenburger Wind- und Solarbranche liegen aktuell jeweils bei rund zwei Milliarden Euro. Bis 2040 könnten sie sich zusammengenommen auf 13 Milliarden Euro verdreifachen. Damit könnten die Erneuerbaren dann über 65.000 Arbeitsplätze in Brandenburg bieten. (4)
Der Aufschwung bei den Erneuerbaren Energien kommt bei den Kommunen und den Menschen in Brandenburg an: Gemäß §6 EEG fließen je Kilowattstunde (kWh), die eine Windenergieanlage einspeist, 0,2 Cent an die Nachbarkommunen. Im Jahr 2022 sind so mehr als 22,7 Millionen Euro in die kommunalen Kassen geflossen. (7) Überweisen müssen die Betreiber auch den sogenannten Windeuro in Höhe von 10.000 Euro pro neu errichteter Anlage und Jahr. Dieser hat den Kommunen in den Jahren 2021 und 2022 zusätzlich fast 1,5 Millionen Euro beschert (8) – durch den aktuell starken Zubau werden für 2023 und 2024 wohl weitere 3 Millionen Euro hinzukommen.
Eine vergleichbare Abgabe gibt es seit Anfang 2025 auch für Betreiber von Freiflächen-Solaranlagen, den sogenannten Solareuro: Je installiertem Megawatt Leistung erhält die zuständige Kommune dann jährlich 2.000 Euro.
„Brandenburg wird durch Erneuerbare Energien in mehrfacher Hinsicht reicher. Das Land profitiert nicht nur durch Arbeitsplätze und kommunale Wertschöpfung. Die Verfügbarkeit von grüner Energie ist für Unternehmen ein wichtiges Argument, sich in Brandenburg niederzulassen“, fasst Jan Hinrich Glahr zusammen.